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Gedenkstätte für 155 Tote eingeweiht [ 1 ]

Genau vier Jahre nach der Gletscherbahn-Katastrophe in Kaprun ist am Donnerstag die Gedenkstätte für die 155 Toten eingeweiht worden. Auch Papst Johannes Paul II. hat aus Rom eine Grußbotschaft an die Hinterbliebenen gesandt.

Botschaft des Bundespräsidenten
Rund 300 Angehörige nahmen am Donnerstagvormittag an der Einweihungsfeier der Gedenkstätte in Kaprun teil. Die feierliche Zeremonie verlief friedlich, obwohl neben Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat und den Opfer-Anwälten Ed Fagan und Michael Witti auch Vertreter der Gletscherbahnen Kaprun (GBK) gekommen waren.

Bundespräsident Heinz Fischer musste seine Teilnahme wegen des schlechten Flugwetters über Wien absagen. Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) überbrachte die Grußworte des Staatsoberhauptes.

Internationale Trauer-Gemeinde
Rund eineinhalb Stunden dauerte die offizielle Einweihungsfeier vor dem lang gezogenen Quader aus Sichtbeton gegenüber der Talstation der Gletscherbahnen.

Angehörige aus den USA, aus Japan, Deutschland und Österreich und Einheimische aus Kaprun versammelten sich vor der Gedenkstätte.

Trauer und Betroffenheit aller Beteiligten waren spürbar, vereinzelt sind Tränen geflossen.

Unter den rund 350 Menschen, die dem Festakt beiwohnten, waren keine Anfeindungen ersichtlich. Sie wollten Respekt und Mitgefühl bezeugen, begründeten sowohl der GBK-Betriebsleiter, einer der Beschuldigten im Kaprun-Prozess, wie auch der amerikanische Anwalt Ed Fagan ihre Teilnahme.

Burgstaller überbringt Grußworte
"Hoffentlich kommt zu dem grausamen akuten Schmerz inzwischen auch dankbare Erinnerung an Ihre Lieben hinzu", leitete Landeshauptfrau Burgstaller die tröstenden Worte des Bundespräsidenten an die Angehörigen weiter.

Zahlreiche Kränze säumten die Mauer vor der Gedenkstätte.

Ökumenischer Gottesdienst
Bevor Erzbischof Alois Kothgasser und Superintendentin Luise Müller gemeinsam den Gottesdienst hielten, traten noch zwei Angehörigen-Vertreter an das Rednerpult:

"Wir haben uns für eine Gedenkstätte entschieden, weil wir die Opfer da Ehren wollen, wo es passiert ist", sagte Ursula Geiger aus Bayern.

Die Gedenkstätte habe auch die mahnende Funktion, dass über allem Kommerz das menschliche Leben stehe.

Obwohl es Stimmen unter den Angehörigen gebe, die einen Schlussstrich unter das Kapitel ziehen wollen, "werden wir so lange nicht ruhen, bis man sich ernsthaft unserer Probleme annimmt und uns großzügig unterstützt", betonte Geiger, die im Flammen-Inferno ihren Sohn Michael verloren hat.

"Tragödie bleibt dunkler Punkt Kapruns"
Für den Arzt Werner Kirnbauer aus Güssing (Burgenland) ist die Gedenkstätte "ein erster positiver Schritt für die Trauerarbeit".

Kirnbauer und Geiger waren sich als Angehörigen-Vertreter in ihren Reden einig, dass die Brandkatastrophe "immer ein dunkler Punkt in der Geschichte von Kaprun bleiben wird".

Kein Medienrummel
Einen Medienrummel hat es am vierten Jahrestag des Seilbahnunglücks nicht gegeben. Einige Hinterbliebene waren Donnerstag früh zu Fuß vom Ort Kaprun zur Talstation der Gletscherbahnen gepilgert.

Die Gedenkstätte ist täglich von 7.00 bis 19.00 Uhr "für jeden" zugänglich, betont der Kapruner Bürgermeister Norbert Karlsböck.

Quelle: http://salzburg.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=5&id=353410

[1]
Aus salzburg.ORF.at-Internetseite vom 11.11.2004.
Mit freundlicher Erlaubnis der Redaktion salzburg.ORF.at *

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