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Gedenkstätte am Kitzsteinhorn [ 1 ]

Grundsteinlegung am Jahrestag der Kaprun-Katastrophe - Lichtschlitze als Symbol für das Leben

Kaprun/Rimsting. (dpa) Drei Jahre nach der Feuer-Katastrophe in der Gletscherbahn zum Kitzsteinhorn im österreichischen Kaprun entsteht eine Gedenkstätte für die 155 Todesopfer. Zum dritten Jahrestag des Infernos vom 11. November 2000 ist die Grundsteinlegung, ein Jahr darauf soll die Gedenkstätte am Unfallort eingeweiht werden.

Erbauer der von der Republik Österreich, dem Bundesland Salzburg und der Gemeinde Kaprun gemeinsam finanzierten Anlage ist der Architekt Anton Michael aus Rimsting nahe dem oberbayerischen Chiemsee, wie die Sprecherin der Hinterbliebenen, Uschi Geiger, am Montag mitteilte. Bei der Katastrophe waren auch 37 Deutsche, fast alle von ihnen aus Bayern, ums Leben gekommen.

"Ich bin froh, dass wir als Angehörige die Gedenkstätte für unsere Kinder, Lebenspartner oder anderen Verwandten selbst in die Hand genommen haben", sagte Geiger in ihrem Heimatort Übersee am Chiemsee. Sie verlor bei dem Unglück ihren 14-jährigen Sohn. Ursprünglich habe die Gletscherbahn als Betreiber der Unglücksbahn die Gedenkstätte erbauen wollen, dabei aber die Hinterbliebenen nicht miteinbezogen. Erst nach Protesten habe die Gemeinde Kaprun eingelenkt und die Entscheidung den Angehörigen überlassen. Von 16 Vorschlägen kamen sechs in die engere Auswahl. "Das Konzept Michaels ging bei einer Internet-Abstimmung der einzelnen Ländergruppen mit 56 Prozent als Sieger hervor", erläuterte Geiger, die neben den deutschen Angehörigen auch zahlreiche Hinterbliebene aus den USA vertritt.

Im Zentrum der Gedenkstätte auf dem Parkplatz der Seilbahnen zum Kitzsteinhorn wird ein 26 Meter langer und 4,50 Meter breiter Raum stehen, ihn versteht Michael als überkonfessionellen Andachtsraum. An den beiden Längsseiten ist jedem der 155 Todesopfer zwischen schmalen Pfeilern ein Streifen aus buntem Glas gewidmet. "Jeder Lichtschlitz steht als Symbol für ein Leben", so der Architekt. Der Streifen ist mit dem Namen des Opfers versehen, auch ein Foto kann auf Wunsch der Angehörigen dort angebracht werden. "Man kann den Andachtsraum auch als die Unglücksbahn interpretieren", sagte Geiger zur räumlichen Ähnlichkeit der Gedenkstätte mit der ausgebrannten Gletscherbahn.

Vor dem geschlossenen Raum entsteht ein durch Sitzmauern eingefasster Platz, der 155 Natursteinplatten erhält. Ein Feld bleibt frei. "Dort soll bei der Einweihung ein Bäumchen als Symbol der Hoffnung gepflanzt werden", sagte Uschi Geiger.

Quelle: http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/103916-127,1,0.html.

Auf der Original-Seite findet man weitere Links.

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SRZ vom Donnerstag/Freitag, 1. Juli 2003, und
Oberpfalznetz: 01.07.2003, 00:00 Uhr, Netzcode: 10103916
Mit freundlicher Erlaubnis vom Oberpfalznetz

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